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Herr Christoph Becker
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Sauberes Trinkwasser - ein elementares Grundbedürfnis
Sauberes Trinkwasser ist ein elementares, menschliches Grundbedürfnis. Geht es um Wassermangel, denkt man gewöhnlich zuerst an die Wüstenregionen der Erde. Wasserknappheit in Deutschland ist für kaum jemanden ein Thema. Dabei sind Engpässe in der Trinkwasserversorgung auch hier zulande nicht ausgeschlossen, beispielsweise in Katastrophensituationen, wenn die Infrastruktur zerstört wurde oder die lokalen Trinkwasserreserven verunreinigt sind. Auch mit Blick auf mögliche Terrorangriffe ist eine Notversorgung mit sauberem Trinkwasser für die Bevölkerung von enormer Bedeutung.
Um in solchen Situationen helfen zu können, gibt es beim Badischen Roten Kreuz eine Trinkwasseraufbereitungsanlage, für deren Betrieb eine Fachgruppe Trinkwassernotversorgung aufgebaut wurde. Diese mobile Einheit soll im Krisenfall die Trinkwasseraufbereitung, die Trinkwasserlagerung, den Trinkwassertransport, die Trinkwasserverteilung und die Abwasserentsorgung sicherstellen. Pro Stunde können 6000 Liter Trinkwasser aus Oberflächenwasser aufbereitet werden. Damit können 5000 Menschen mit 15 Litern Trinkwasser pro Tag versorgt werden. Die Etablierung dieses Hilfeleistungssystems wird durch den DRK-Bundesverband unterstützt.
Für den Aufbau der Fachgruppe Trinkwasser werden weiterhin Freiwillige gesucht, die neben technischem Grundverständnis die Bereitschaft zu regelmäßigen Aus- und Fortbildungen sowie Übungseinsätzen mitbringen. Fachkräfte aus der Wasserwirtschaft, der Chemie, der chemisch-biologischen Labortätigkeit, der Sanitärtechnik, der Elektrotechnik und der Maschinentechnik sind ebenfalls willkommen.
Extreme Trockenheit: Badisches Rotes Kreuz sichert Trinkwasserversorgung
Beginnen sollte die Arbeit der Landesfachgruppe Trinkwasser Notversorgung des Badischen Roten Kreuzes eigentlich erst 2019. Doch auf Grund des extrem trockenen Sommers kam alles anders. In mehr als 80 Einsätzen haben die Ehrenamtlichen des Badischen Roten Kreuzes bis zum Jahresende 2018 knapp 400.000 Liter Trinkwasser an Selbstversorger ausgeliefert, deren Zisternen trockengefallen waren.
Bei einer Übung im Mai in Oppenau, bei der das 30-köpfige Rot-Kreuz-Team Wasser aus der Rench zu trinkbarem Wasser aufbereitet hatte, waren Vertreter der Gemeinde und des Landratsamtes auf die neue Fachgruppe des Badischen Roten Kreuzes aufmerksam geworden. Als den ersten Selbstversorgern im vergangenen Sommer das Wasser ausging und sie ihr Problem den Behörden meldeten, erinnerte man sich dort an die Übung im Frühjahr und alarmierte die neue Fachgruppe.
Eingerichtet wurde dieser Dienst beim Badischen Roten Kreuz vor allem für Katastrophenfälle, welche die kommunale Trinkwasserversorgung gefährden und zu ihrem Ausfall führen können. Aufgabe der Helfenden ist es dann, Oberflächenwasser zu Trinkwasser aufzubereiten. Mit ihren Gerätschaften kann die Trinkwasser-Fachgruppe aber auch Wasser aus öffentlichen Leitungen entnehmen, leicht mit Chlor versetzen und an Selbstversorger ausliefern.